Dr.in Martina Handler ist Politikwissenschafterin, Mediatorin und systemische Organisationsberaterin in den Themenfeldern Umwelt, Soziales, Gemeinde- und Regionalentwicklung, Gender und Diversität. Sie hat den Österreichischen Klimarat der Bürger*innen mitgestaltet und moderiert. Martina Handler leitete von 2004 bis 2020 den Fachbereich Partizipation in der Österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik und lehrt an mehreren Universitäten/Fachhochschulen.
Statement
Wechselseitige Kontroll- und Einflussrechte im Rahmen der Gewaltenteilung sind zentrale Elemente jedes demokratischen Rechtsstaats. Heute beobachten wir jedoch, dass in immer mehr Ländern die Demokratie aus dem Gleichgewicht gerät oder ausgehebelt wird. Die Logik der Sozialen Medien, die Diffamierung, Skandalisierung und Hassrede belohnen, sowie die gezielte Verbreitung sogenannter „alternativer Fakten“ untergraben Kommunikation und Demokratie. Dies fördert Verunsicherung, Ängste, Vertrauensverlust und gesellschaftliche Polarisierung. Die Teilnahme an Wahlen reicht nicht aus, um Demokratie lebendig zu halten. Demokratie muss aktiv eingeübt und im Alltag gelebt werden. Dialogische Beteiligungsformate in Schulen, in der Gemeinde, auf Bundesebene fördern den Austausch der Menschen in ihrer Vielfalt und Gegensätzlichkeit und ermöglichen Interessenkonflikte zu verstehen und ein gemeinsames Problemverständnis zu erarbeiten. Der erste Schritt, um gemeinsam getragene Lösungen für die vielen gesellschaftlichen Herausforderungen von heute zu entwickeln.
